Orangerieschloss | © SPSG / Reinhardt & Sommer, Potsdam
Orangerieschloss | © SPSG / Reinhardt & Sommer, Potsdam

Laufendes Projekt
Restaurierung Orangerieschloss in Sanssouci

Zeitraum
2022
Budget
€ 447.000
Finanzierungsstatus
100 % von € 447.000
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Ein Traum von Italien

Friedrich Wilhelm IV., der Romantiker auf dem Thron, ließ sich das Orangerieschloss bauen, das nicht nur wegen seiner Architektur an Italien erinnert. In den großen Pflanzenhallen überwintern die subtropischen Gewächse, die im Sommer Italien nach Sanssouci holen und den Winter in Potsdam sonst nicht überleben würden. Zudem ließ der König repräsentative Wohnräume in dem Schloss einrichten, deren Mobiliar und Kunstausstattung äußerst wertvoll, aber nun stark restaurierungsbedürftig sind.

Das Malachitzimmer

Das Malachitzimmer ist das Schlaf- und Toilettenzimmer des Königs. Es ist der größte und höchst aufwendig eingerichtete Wohnraum mit Alkoven, einem Wohnbereich mit Sitzmöbeln und einem kleinen Kabinett mit Schreibtisch und Chaiselongue. Viele Oberflächen der Kunstgegenstände sind mit dünnen Plättchen aus grünem Malachit, einem besonderen Gestein, belegt: Vasen, Leuchten, Tischplatten, Kamin. Im Zusammenspiel mit dem roten Damast, den vergoldeten Spiegelrahmen, Armlehnen und der Stuckornamentik an der Decke erzeugt dies eine imposante Farbigkeit.

Das Boulle-Zimmer

Das Arbeitszimmer des Königs wird auch Boulle-Zimmer genannt. Die Boulle-Technik ist eine besondere Form der Marketerie, bei der die Furniere mit farbig unterlegtem Schildpatt und Messing kombiniert werden. Ihren Namen hat sie von dem Möbeltischler André-Charles Boulle, der zu Zeiten Ludwigs XIV. in Paris lebte. Die Bezüge der Möbel, die Kronleuchter, aber auch das Parkett des Bodens in diesem Zimmer bedürfen dringend der Restaurierung. Die Kosten für die Restaurierung des Parketts in diesem Zimmer betragen 50.000 Euro, gefördert durch die Dr. Wilhelmy-Stiftung.

Die Decke

Der Decke im Malachitzimmer mit ihrer vergoldeten Stuckornamentik, den allegorischen Darstellungen, dem Gesims und den Wandkonsolen drohen Verluste der Ornamentik. Die Restaurierung ist daher dringend erforderlich, auch um Verluste bei den Erschütterungen zu vermeiden, die bei den Baumaßnahmen zur Sanierung des Gebäudes unweigerlich auftreten werden.
Kosten für die Restaurierung: 145.000 Euro.

Detail der Decke im Malachitzimmer | © SPSG / Roland Handrick
Detail der Decke im Malachitzimmer | © SPSG / Roland Handrick

Die Möbel

Dieser Sessel gehört mit einem Kanapee, Armlehnstühlen und Stühlen zu einem zehnteiligen Möbelensemble, dass zur Erstausstattung des Orangerieschlosses gehört. Vermutlich wurden diese Möbel in Boulle-Technik um 1848/49 in Paris hergestellt und in Breslau für die Schlösser Charlottenburg und Sanssouci angekauft. Der roten Seidendamast weist zahlreiche Fehlstellen, großflächige gräuliche Verschmutzungen und Lichtschäden auf. Eine komplette Reinigung und Restaurierung wird den bezaubernden Glanz dieser Möbel wieder herstellen. Kosten für den Seidendamast ca. 38.000 Euro, Kosten für die Möbel ca. 71.500 Euro.

Sessel im Boulle-Zimmer | © SPSG / Wolfgang Pfauder
Sessel im Boulle-Zimmer | © SPSG / Wolfgang Pfauder

Dieser Halbschrank in Boulle-Technik stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die filigrane Technik macht Möbel wie diese anfällig für Beschädigungen. Mithilfe einer aufwendigen Restaurierung wird die Originalsubstanz erhalten und damit ein Zeugnis der Boulle-Marketerie bewahrt.
Kosten ca. 27.500 Euro.

Halbschrank in Boulle-Technik | SPSG
Halbschrank in Boulle-Technik | SPSG

Die Kronleuchter

Im Boulle-Zimmer und im Malachitzimmer findet sich jeweils ein sogenannter »Maria-Theresia-Lüster«. Die unzähligen Glasbehangstücke müssen gereinigt und gegebenfalls ergänzt werden sowie die brüchig gewordenen Drähte, an denen sie hängen, ausgetauscht werden. Andernfalls droht der Bruch der Drähte und der Fall der Glasbehangteile. Kosten pro Kronleuchter ca. 27.500 Euro. Der Kronleuchter im Boulle-Zimmer ist bereits gefördert durch die Ingeborg und Dr. H. Jürgen Tiemann Stiftung.

Detail des Kronleuchters im Malachitzimmer | © SPSG
Details des Kronleuchters im Malachitzimmer | © SPSG

Die Uhren

Bei dieser Uhr handelt es sich um eine Pendule im Stil Louis XIV. mit einem Gehäuse in Boulle-Technik. Die Messingfonds mit ausgeschnittenen Ornamenten sind mit Schildpatt unterlegt. Zahlreiche figürliche Darstellungen schmücken die Uhr, so lauschen zwei Eichhörnchen zwei Flötenspielern.
Restaurierung bereits gefördert mit 5000 Euro von Dirk Möhrle.

Pedule im Boulle-Zimmer | © SPSG
Pedule im Boulle-Zimmer | © SPSG

Uhren und andere kunsthandwerkliche Gegenstände mit Malachitbelag waren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Mit seiner bänderartigen Zeichnung ist Malachit ein Unikatgestein, das mit seiner Zeichnung einmalig ist. Im Malachitzimmer gibt es zwei stark restaurierungsbedürftig Pedulen, deren Teile alle konserviert werden und deren Werk wieder ins Gehäuse montiert werden können. Beide Uhren sind bereits gefördert, die eine mit 2.500 Euro von Margrit Rosenberg, die andere mit 4.000 Euro von Dr. Angelika Volle.

Uhr mit Malachitbelag | © SPSG
Uhr mit Malachitbelag | © SPSG
Laufendes Projekt

Restaurierung der Römischen Bäder

Finanzierungsstatus

100 %
Abgeschlossenes Projekt

Schafe in Sanssouci und Paretz

Umsetzungsstatus

100 %