
Laufendes Projekt
Restaurierung der Römischen Bäder

Ein Bad zum Träumen
Der Gebäudekomplex der Römischen Bäder gehört zum Schloss Charlottenhof, das sich der Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) als Sommerresidenz zwischen 1829 und 1840 bauen ließ. Diese Anlage sollte ihn an den Süden, an Italien erinnern. Sie steht für eine Sehnsucht nach einer besseren Welt, die man in der Vergangenheit, der Antike, zu finden glaubte.

Konsoltische
Im Caldarium gibt es acht beeindruckende, einbeinige Konsoltische, die nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels und Ludwig Persius' gefertigt wurden. Auch der Kronprinz fertigte Zeichnungen als Vorlagen für sie an. Diese Tische bedürfen einer dringenden Restaurierung, die in der Phase der Gesamtinstandsetzung der Römischen Bäder besonders sinnvoll erscheint.
Kosten je Tisch ca. 6.500 Euro

Restaurierung von Mosaiken
Um die Antike nachzuahmen, ließ der Kronprinz in den Römischen Bädern auch Mosaiken anbringen. Viele davon sind aus denkmalschützerischen Gründen inzwischen in Depots verbracht worden und müssen aufwendig restauriert werden. Hier ist das Mosaik von der Alexanderschlacht zu sehen, die im Caldarium den Fußboden schmückte.
Gefördert mit 32.000 Euro

Restaurierung von Kupferstichen
1710 sind in Amsterdam sechs Kupferstiche entstanden, welche die Schlachtenbilder mit Alexander dem Großen nach Gemälden von Charles Lebrun zeigen. Ein weiterer Stich zeigt eine Stadtansicht von Rom. Von ihnen müssen heute Faksimile angefertigt werden, da die Originale geschont werden müssen. Die Rahmen wurden eigens für die Römischen Bäder entworfen und sind heute restaurierungsbedürftig. Drei der Stiche und Rahmen sind verschollen und müssen nachgebildet werden.
Für Friedrich Wilhelm IV. dürfte der Schlachtengewinner Alexander als »guter Herrscher« gegenüber Darius als dem »schlechten Herrscher« eine Identifikationsfigur gewesen sein.
Kosten je Kupferstich ca. 2000 Euro

Bacchusknabe reitet auf einem Panther
Bacchus, der Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, reitet fröhlich, fast schon mutwillig und provozierend ausgelassen auf einem Panther. Der Knabe kennt keine Angst vor dem Tier. Panther stehen in der Mythologie für die Wesen, die keines Hirten bedürfen und ihr eigenes Schicksal bestimmen, so wie der fröhliche Bacchus.
Kosten ca. 70.000 Euro

Knabe mit Schale
Das Motiv des Knaben mit Schale ist vermutlich in Anlehnung an die antike Jünglingsfigur des »Camillus« im Museo Capitolino in Rom entstanden und bildet eine Variante zum betenden Mädchen sowie zum Knaben mit Buch auf der Allee nach Sanssouci. Christian Daniel Rauch hatte die Knaben mit Buch und mit Schale ursprünglich als Modelle für eine Marmorausführung in Kirchenräumen als Personifikationen von Glaube und Liebe gedacht, wie sie heute auch in Bad Arolsen zu finden sind.
Gefördert mit 20.000 Euro

Venus von Capua
Die römische Göttin der Liebe symbolisiert alles, was sich Friedrich Wilhelm IV. von den Römischen Bädern erhofft haben mag: Sie sollten ein Ort des Rückzugs, der Liebe und Harmonie sein.
Kosten ca. 80.000 Euro

Panmasken
Der besonders von den Hirten verehrte Gott des Waldes und der Natur darf an diesem Rückzugsort natürlich nicht fehlen. Die Römischen Bäder stellen eine Verbindung dar zwischen der Sehnsucht nach der Antike und der Sehnsucht nach der Natur als großer Heilerin von der geschäftigen Welt, in der die Menschen verloren zu gehen drohen. Die Maske des Pan, die Wasser spendet, steht zugleich aber auch für die Fähigkeit der Menschen, die wilden Kräfte der Natur zu bändigen und für sich nutzbar zu machen.
Kosten ca. 9000 Euro
