Schlösser und Gärten
Pfaueninsel
»Pfaueninsel! Wie ein Märchen steigt ein Bild aus meinen Kindertagen in mir auf ...«
Für viele Berlinerinnen und Berlin ist die Pfaueninsel ein Paradies. In der Havel gelegen, Teil eines Naturschutzgebietes und mit romantischen Gebäuden versehen, lädt sie zum Träumen ein.
Ein Zeugnis der Liebe
Ende des 18. Jahrhunderts entdeckten der damalige Thronfolger und spätere König Friedrich Wilhelm II. und seine Geliebte Wilhelmine Encke, die spätere Gräfin Lichtenau, die Insel für sich. Am Ufer der Westspitze, schon von Ferne als Akzent in der Landschaft zu sehen, ließen sie das kleine Schloss als privaten Rückzugsraum errichten.
Mit dem »Otaheitischen Kabinett« holte sich der König einen Traum von der Südsee in die Mark Brandenburg.
Außer dem Schloss entstanden auch eine Meierei, ein pyramidenförmiges Gebäude zum Einlagern von Eis, mehrere Brunnen, eine Kegelbahn und ein als Heuschober gestaltetes Haus für die Pfauen.
Pfauen, Affen, Löwen, Bären, Kängerus
Unter Friedrich Wilhelm III. wurde die Insel vor allem von den beiden Gärtnern Ferdinand Fintelmann und Peter Joseph Lenné zu einem großflächigen Gartentraum umgestaltet. Wegen der Vorliebe des Königs für wilde und exotische Tiere und Pflanzen kam neben einem Palmenhaus auch eine Menagerie auf die Pfaueninsel. Karl Friedrich Schinkel entwarf das neue Kavaliershaus für die Hofbediensteten. Nach Friedrich Wilhelms Tod verfiel die Insel in einen Märchenschlaf und blieb so fast unverändert erhalten.