Schlösser und Gärten
Marmorpalais im Neuen Garten
Ein Neubeginn aus Marmor
Das Marmorpalais, am Heiligen See gelegen, diente seinem Erbauer König Friedrich Wilhelm II. (1744–1797) als privater Rückzugsort. Der frühklassizistische Stil unterscheidet sich deutlich vom Rokkoko Friedrichs II. Damit machte der Neffe des »alten Fritzen« den Beginn einer neuen Epoche architektonisch deutlich.
Die roten Backsteinmauern wurden mit Marmor aus Schlesien verkleidet, und damit aus dem Gebiet, das Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg erobert hatte. So steht das Palais nicht nur für einen Neubeginn, sondern auch für die Fortschreibung der Geschichte.
Typisch für die Zeit ist auch der Neue Garten, ein weitläufiger Landschaftsgarten nach englischem Vorbild. Die Wege führen den Spaziergänger zu immer neuen Aussichtspunkten und machen zugleich die gesamte Landschaft auch jenseits des Gartens zum Teil des Gesamtkunstwerks.
Ein Ort in der Ferne am Ende einer solchen Blickachse ist das Schloss auf der Pfaueninsel. Dort verbrachte die Favoritin des Königs, Wilhelmine Encke, die spätere Gräfin Lichtenau, ihre Sommer. Wenn es den König zu ihr zog, konnte er sich mit einem Schiff hinüberfahren lassen.