Schlösser und Gärten
Schloss und Garten Caputh
Ein Sommerschloss für zwei Fürstinnen
Nach Caputh reisten die kurfürstlichen und königlichen Herrschaften gern auf dem Wasserweg. So konnten sie, von Potsdam oder Berlin aus kommend, die Schönheiten der Havellandschaft genießen und zugleich Abkühlung von der Hitze des Sommers finden.
Schloss Caputh war die Sommerresidenz der Kurfürstin Dorothea, der zweiten Gemahlin des Großen Kurfürsten. Kurfürstin Sophie Charlotte, die spätere erste Königin in Preußen, bewohnte das Schloss ebenfalls in den Sommermonaten, bevor sie das heutige Schloss Charlottenburg auszubauen begann. Ihr Ehemann Friedrich I. nutzte Caputh später als Jagdschloss, aber ebenso für politische Treffen.
Ein Ort für große Politik
Auf Einladung Friedrich I. in Preußen trafen sich 1709 drei gekrönte Häupter in Schloss Caputh, die alle mit ihren Prunkschiffen über die Havel anreisten. Der Gastgeber, August der Starke von Sachsen und Friedrich IV. von Dänemark wollten hier eine Allianz gegen Schweden schmieden.
Besondere Bedeutung hat Schloss Caputh vor allem als Zeugnis für die barocke Wohnkultur der Hohenzollern. In den Räumen beeindrucken heute neben vielen zeitgenössischen Möbeln der originale Deckenschmuck und der äußert kostbare Fliesensaal, dessen Wände mit Delfter Kacheln verkleidet sind.
Der ursprünglich barock gestaltete Garten wurde im 19. Jahrhundert von Peter Joseph Lenné zum Landschaftsgarten überformt. Große Teile der Anlage, die außerhalb der Sichtachsen liegen, wurden ursprünglich für den Gemüseanbau genutzt.