Wieder(neu)entdeckt: Das Marmorpalais

Zu Beginn des neuen Jahres wollen wir gemeinsam das Marmorpalais besuchen, dessen neue Ausstellungskonzeption im Südflügel die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten im vergangenen Jahr als Förderprojekt finanziert haben.

König Friedrich Wilhelm II., der das Schloss erbauen ließ, hatte fast seine ganze Regierungszeit mit den aus der Französischen Revolution folgenden Herausforderungen in Europa zu kämpfen. Im Westen unterdrückte er die Ideale der Revolution, im Osten beteiligte er sich zusammen mit Russland und Österreich an den Teilungen Polens. Die polnische Perspektive auf Preußen ist daher ein neuer, wichtiger Bestandteil der Präsentation.

Der gesellschaftliche Wandel der Zeit wird exemplarisch an der Person Wilhelmine Enckes, der späteren Gräfin Lichtenau, vorgestellt. Als Mätresse des Königs und »Intendantin« ist sie eine Zentralfigur des preußischen Klassizismus. Ihre Biografie illustriert die Handlungs- und Einflussräume, die sich für Frauen am Hof im späten 18. Jahrhundert auftaten. Gesellschaftlich war es eine Zeit der Umbrüche. Starre Gesellschaftsstrukturen wurden in Frage gestellt. Nach und nach wuchs die wirtschaftliche wie auch die politische Einflussnahme des Bürgertums. Hierfür steht Wilhelmine Encke. Ihr gelang ein grandioser gesellschaftlicher Aufstieg; sie wurde die wichtigste Frau an der Seite des preußischen Königs. Ein Großteil der Innenraumausstattung des Marmorpalais gehr auf ihren Einfluss zurück. Von vielen Zeitgenossen wurde sie als hochgebildete und außergewöhnliche Frau wahrgenommen. Ihre Geschichte ist mitreißend und von großer Aktualität.

Das Marmorpalais im Neuen Garten am Ufer des Heiligen Sees ist die Sommerresidenz und ein privates Refugium seines Erbauers, König Friedrich Wilhelm II., gewesen. Carl von Gontard schuf ein frühklassizistisches Meisterwerk.

Das neue Museumskonzept für das Marmorpalais wird uns von Schlossbereichsleiter Matthias Simmich vorgestellt. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich einverstanden, dass eventuell entstehende Fotos zur Dokumentation und/oder Pressearbeit verwendet werden.